Samstag, 8. Mai 2010

Du bist ja so deutsch ...

Nun, ich muss zugeben, dass ich mich nicht verstellen kann. Ich glaube, ich erfülle alle Klischees, die man uns Deutschen zuschreibt und mehr. Am offensichtlichsten ist wohl, dass ich mich wie jeder andere Deutsche im Ausland leidenschaftlich über die Brotqualität beschwere. Ein bisschen überraschend, sind Aldi und Lidl keine guten Bezugsquellen für "richtiges" Brot, allerdings sind sie das in Deutschland auch nicht. Empfehlungen bis jetzt: die Sainsbury's-Bäckerei macht mehr oder weniger annehmbares Brot, für richtig gutes Brot muss man zu Babacan in Chorlton. Nein, ich habe noch nicht angefangen, mein eigenes Brot zu backen und die Backmischung zu importieren.

Weniger offensichtlich, zumindest für mich, ist die Auswahl des Picknicks beim Wandern. Man kann die Deutschen dort daran erkennen, wer ein Gesicht macht und sich dann über das Sandwich-Brot beschwert - oder man schaut nach Leuten mit gekochten Eiern. Einmal hatten vier von vier Deutschen unabhängig voneinander gekochte Eier mitgebracht und jeder hatte darüber nachgedacht, wie man das Salz transportiert. Eine befriedigende Lösung, die ich gesehen habe, war eine dieser kleinen Dosen, in der Analog-Filme sind. Dank meiner Mutter bin ich aber viel professioneller und habe seitdem einen kleinen Picknick-geeigneten Salzstreuer.

Die neueste Geschichte hat sich in meinem türkischen Supermarkt um die Ecke zugetragen. Als ich meinen Korb an der Kasse abstellte und bevor ich etwas gesagt hatte, wurde ich mit einem "Guten Tag" begrüßt. Ich weiß nicht, ob der Mensch mich beobachtet hatte oder ob mich die Reihenfolge, in der ich die Sachen aus dem Korb auf das Band legte, verraten hat. Er meinte, er sei in Deutschland aufgewachsen, und es sei sehr einfach zu sehen, dass ich anders als die üblichen Kunden bin.

Wie ich mich dabei fühle? Es macht mir sicher nichts aus und vielleicht bin ich ein bisschen stolz, gut organisiert zu sein und mich zu bemühen, gutes Brot und Wege zu finden, auch auf einem Hügel ein Ei zu salzen.

Mittwoch, 14. Oktober 2009

Elite fühlen

Elite ist ja mehr so ein Gefühl, aber ich habe die 158 Plätze Unterschied (sagen die Times Higher Education World University Rankings 2009) zwischen meiner vorigen Möchtegern-Elite-Universität und meiner aktuellen Möchtegern-Elite-Universität schon gefühlt.

Nach dieser Einladung zur Gründungs(gedenk)vorlesung zu urteilen ein ziemlich schickes Ereignis: farbiges A5-Hochglanzpapier, das aussieht wie eine Urkunde zum Einrahmen und An-die-Wand-Hängen. Vorlesung von einem Nobelpreisträger, also große Hoffnung auf große Häppchenbeute. Letzteres war enttäuschend, nur Wein vor dem Vortrag und nichts danach. Wobei, mit dem üblicherweise "hervorragendem" Britischen Essen, war das vielleicht sogar ein Plus der Veranstaltung - besser gar kein Essen als der übliche Fraß.

Der Vortrag selbst war gut, wenn auch nicht sehr kontrovers für mich: Patente sind schlecht, Drittmittel leiten Forschung nur in Richtung profitabler Kanäle und das Rennen nach Publikationslisten und absurden Maßstäben für Exzellenz sollte man bremsen. Lustigerweise in starkem Kontrast zur Begrüßung durch die Vize-Kanzlerin, die stolz die neuesten Platzierungen von Manchester in Rankings vorlas und mit mehr Zahlen über Größe und Exzellenz angeben wollte.

Trotzdem ganz angenehm, auch wenn zugegebenermaßen die Häppchen ein paar Plätze weiter unten bedeutend besser sind. Zumindest in seligen Zeiten, als das noch eine Universität war und nicht das peinliche KIT.

Dienstag, 23. Juni 2009

Oops, I did it again ...

Irgendwie bin ich ein schlechtes Omen für Fluggesellschaften. Dieses Jahr habe schon ich zwei von vier in der Woche meines Rückfluges in den Bankrott getrieben. Im Januar hat flyLAL, die staatliche litauische Flugline, am Freitag aufgegeben, nachdem ich am Montag einen ihrer Flüge benutzt hatte, und gestern hat SkyEurope Gläubigerschutz gewährt bekommen. Sie haben es trotzdem geschafft, mich zwei Stunden verspätet nach Hause zu bringen - zuerst wegen "verspäteter Ankunft des Flugzeugs", dann wegen "technischer Probleme". Ich vermute, die mussten erst noch alle Logos entfernen und übermalen, ich habe noch nie ein so reines weißes, aber offensichtlich nicht neues Flugzeug gesehen.

Sei's drum, Ryanair und Flybe haben ihre 50%-Prozent Chance genutzt, mich als Kunden zu überleben, mal schauen, wie meine Bilanz am Ende des Jahres aussieht. Wenn Ihr jetzt denkt, ich sei an der Wirtschaftskrise schuld, kann ich Euch aber versichern, dass meine Bank noch existiert, ich kein Auto besitze und alle meine üblichen Geschäfte noch am Markt sind. Anscheinend wirke ich nur auf den Reisesektor, also meldet Euch, wenn ich Euch Bescheid sagen soll, wo ich meinen nächsten Flug buchen werde.

Sonntag, 8. März 2009

Берлин-Минск-Вильнюс-Лондон: Unterwegs

Einige hier interessieren vielleicht Geschichten der Reise nach, innerhalb Weißrusslands und zurück. Die Reiseroute war Berlin-Minsk mit dem Nachtzug, Minsk-Vilinus mit einem Zug morgens, Vilnius-London mit einem Flugzeug und London-Manchester mit weiteren Zügen. Klingt umständlich, war aber bei weitem die günstigste Möglichkeit und, ja, Minsk-Manchester geht in knapp 17 Stunden an einem Tag. Das einzig spannende am Flug war, dass die Fluglinie fünf Tage später bankrott ging und ich die große Ehre hatte, Passagier auf einem der letzten Flüge zu sein.

Mein erster Kontakt mit der Weißrussischen Bahn war am Hauptbahnhof in Berlin, noch bevor wir eingestiegen waren. Meine Nase nahm einen leichten Ölgeruch unseres oder sogar aller Wagen wahr. Von innen war der Wagen jedoch ganz komfortabel und gemütlich. Gardinen an jedem Fenster, gemusterter Teppich und samtene Sitzbezüge der Sitze/Betten. Sogar eine kleine Tischdecke lag auf dem Tisch.



Allerdings, und das sei eine Warnung an alle, die diese Reise machen wollen, der große Nachteil war der fehlende Speisewagen auf dieser 18-Stunden-Fahrt (andere sind noch bis Kiew in dem Zug geblieben). Die Schaffnerin unseres Wagens hatte nur heißes Wasser und hätte uns eine Art Fünf-Minuten-Terrine, Rollton (Роллтон) auf Russisch, verkaufen können. Ich weiß – wenn es im Zug Internet gegeben hätte, wäre der typischen Informatiker wahrscheinlich nie ausgestiegen: die Welt zieht ohne Interaktion vorbei, eine lange Nacht und es gibt nur mit heißem Wasser aufgebrühtes Essen – der ideale Lebensraum. Ich habe mich dann doch lieber an eine Mischung aus gesunder (Äpfel, Mandarinen) und ungesunder (Schokolade) Nahrung gehalten, die ich einem Instinkt folgend noch kurz vorher eingekauft hatte.

Die einzigen interessanten Ereignisse passierten mitten in der Nacht: die Einreise nach Weißrussland bedeutete, von grimmig schauenden Leuten in verschiedenfarbigen Uniformen und unterschiedlich geformten Hüten aufgeweckt zu werden. Diese haben dann die Pässe kontrolliert und gefragt, ob wir Alkohol, Zigaretten oder Haushaltsgeräte mitbringen würden. Taten wir nicht, zumindest nicht nach weißrussischen Zoll-Regeln: alles unter 7% Alkohol ist kein alkoholisches Getränk.

Das andere Ereignis ist für Eisenbahnfans interessant und für andere Passagiere etwas ärgerlich. Wie in allen Teilen der Ex-Sowjetunion, haben die Schienen eine größere Spurweite als im Rest von Europa. Die Lösung dieser Herausforderung besteht darin, jeden Wagen anzuheben, die Räder zu wechseln und wieder abzustellen. Das ist weniger aufregend als es klingt, auch wenn man im Wagen bleiben darf. Der Zug fährt in eine Halle, die Wagen werden abgekoppelt, auf eine Hebebühne geschoben, langsam hochgehoben und wieder heruntergesetzt. Wäre da nicht der Lärm vom Hämmern und Schlagen und die Rangierbewegungen, könnte die Aktion fast unbemerkt bleiben.



Allgemein ist Zugfahren in Weißrussland nicht sehr anders als ich es kenne. Jeder Wagen hat seine eigene Schaffnerin, deren Aufgabe es ist, den Topf kochendes Wasser zu bewachen, wo man sich Tee machen kann – oder Fünf-Minuten-Terrine, wem das lieber ist. Außerdem prüft sie schon beim Einsteigen die Fahrkarten, sammelt sie im Zug ein, behält sie und gibt sie erst vor dem Aussteigen zurück.

Der Aufbau eines Fernzuges ist auch etwas anders. Es gibt keine komfortablen Sitze mit verstellbarer Rückenlehne, sondern nur zwei gegenüberliegende Bänke für je drei Personen. Über jeder Bank gibt es ein Bett, das man herunterklappen kann, so dass in diesem offenen Abteil vier Leute schlafen können. Gegenüber vom Gang sind noch zwei Sitze an einem Tisch und mit einem komplizierten Mechanismus kann man daraus ein Stockbett machen.

Donnerstag, 5. März 2009

счёт пожалуйста: Minsk und Geld

Etwas, das einem sofort auffällt, ist das komische Geld. Die haben ihre eigene Währung, wie in Rußland Rubel genannt, aber weniger Wert als die italienische Lire in ihren letzen Tagen.


Deshalb hat es mich etwas schockiert, als ich ungefähr hunderttausend für einen eher unterdurchschnittlichen Supermarkteinkauf zahlen sollte. Ansonsten ist es aber ein großartiges Gefühl, im Geldbeutel fast Millionär zu sein. Nicht weniger faszinierend sind die Frauen an der Supermarktkasse, die Geld so bewundernswert schnell zählen können wie sonst nur Bankangestellte. Staunend nahm ich also meine Einkäufe, für die ich ein Vermögen in einer anderen Währung gezahlt hatte, bekam Wechselgeld in Form eines großen Bündels Banknoten mit großen Zahlen darauf und schlenderte wie ein kleiner Tycoon durch die Schiebetüren.

Offensichtlich ist es etwas unpraktisch, so viele Nullen auf Münzen zu pressen. Die einfach Lösung ist es, keine Münzen zu haben. Der große Vorteil des Gewichts des Geldbeutels und das Nichtvorhandensein von Metall wird allerdings vom Nachteil aufgewogen, aus einer Handvoll Banknoten diejenigen mit dem passenden Wert herauszusuchen. Die Farben und mein schlechtes Gedächtnis, den Farben die richtige Anzahl Nullen zuzuordnen, machen diese Aufgabe etwas schwierig. Als weitere Herausforderung ist die Zahl natürlich immer dort, wo man als letztes hinschaut und der erste Blick trifft eine wenig hilfreiche Kette von kyrillischen Buchstaben.

Keine Münzen zu haben, hat den weiteren Nachteil, dass der Rubel schlecht rollt und deswegen ist die wirtschaftliche Situation in Weißrussland nicht sehr gut – trotz allem Leugnen der Finanzkrise durch Präsident Lukashenko in seiner Neujahrsansprache. Ein paar Worte zu Preisen, die einige meiner Leserinnen und Leser interessieren dürfte: Nahrungsmittel sind etwa auf westeuropäischem Niveau, genauso wie Restaurant-Preise und Ausgehen im allgemeinen. Allerdings ist öffentlicher Verkehr ziemlich billig und mein Zugticket für die vier Stunden nach Vilnius hat – schluck – 19 000 Rubel gekostet, was nur 5,30€ sind. Eine einfache Fahrt in der U-Bahn in Minsk kostet 600 Rubel, also 20ct.

Wegen der Finanzkrise – äh, nein, der freien Entscheidung der Regierung von Weißrussland, die immer nur das Beste für ihr Volk tut – wurde der Rubel am Neujahrstag um ein Fünftel abgewertet und es sind diese instabilen Kurse, die die Wechselstuben überall sprießen lassen, da selbst die Einheimischen ihr Erspartes lieber in harten Währungen wie US Dollar und Euro haben. Man kann sogar ziemlich häufig Geldautomaten finden, die Rubel und Euro oder Dollar ausgeben, obwohl eigentlich nur der Rubel als Währung akzeptiert werden darf.

Dienstag, 3. März 2009

Мінск: горад-герой - Minsk: Heldenstadt

Also, wie sieht Minsk aus? Es hat alles, was man von einer Stadt erwarten würde, die unter Sowjetherrschaft erbaut wurde, nachdem wir Deutschen im Zweiten Weltkrieg alles zerstört haben. Dafür hat sie auch den Titel Heldenstadt bekommen, aber aus der interessanten Geschichte mögen andere Leute erzählen, die davon mehr Ahnung haben. Ich bleibe erstmal beim heute und jetzt.



Auffällig ist als erstes die "anachronistische Architektur" mit Plattenbauten und breiten Prospekts dazwischen. Das klingt zuerst ein bisschen abschreckend, aber dann braucht man nur eine kurze Zeit, sich dran zu gewöhnen und es zu mögen. Neuere Häuser weichen ganz nett von der Form eines grauen Würfels ab, sind sogar bunt und haben andere Formen und Dekorationen. Der sichtbare Vorteil wenn man nach oben baut ist, dass man in der Breite eine Menge Platz übrig hat (der zu dieser Zeit schneebedeckt war), so dass man zum Beispiel eine achtspurige Straße dazwischen bauen und immer noch Wiese und Bäume drumherum haben kann. Das macht Verkehr auch viel weniger problematisch.

Zumindest im Zentrum sind die Häuser nicht so heruntergekommen wie Gerüchte einen glauben machen wollen. Alles gepflegt, nett angestrichen und nachts beleuchtet – meistens sogar nicht einfach so, sondern in wechselnden Farben. Zusammen mit der reichlich vorhandenen Weihnachtsbeleuchtung (in allen Farben blinkend), die vom Schnee reflektiert wird, ist das auf seine eigene Art ganz hübsch. Die Stadt hat keine Skyline oder ein gedrängtes Zentrum, sondern erstreckt sich entlang verschiedener Prospekte mit einem Fluss, der sich dazwischen windet und schon wieder Platz für Parks bietet. Die Prospekte sind einigermaßen gerade, wie es sich gehört, aber nicht immer rechtwinklig, so dass es nicht langweilig aussieht und der Orientierungssinn gefordert wird.

Das interessanteste Gebäude ist am Rand des Stadtzentrums an einer solchen breiten Straße, drin ist die Nationalbibliothek von Weißrussland. Je nachdem, kann man es mit einem Diamanten, dem Todesstern oder einen Rollenspiel-Würfel vergleichen – jedenfalls sehr auffällig. Noch viel verrückter ist, dass die Fassade mit farbigen Glühbirnen bedeckt ist, so dass es quasi der seltsamste Bildschirm ist, den ich je gesehen habe. Natürlich benutzen sie den auch ständig und zeigen alles von einer Laufschrift (ich nehme mal an, dass das eine Wilkommensbotschaft war), über die animierte Nationalflagge bis zu einem Bildschirmschoner, das heißt lila Bögen, die über die gesamte Würfeloberfläche fliegen.



Natürlich gibt es auch ein Innen, aber wenn man nicht am Tag der (russischen) Führung da ist, muss man Mitglied werden um reinzudürfen – also bin ich jetzt stolzer Besitzer eines Ausweises der Weißrussischen Nationalbibliothek mit Bild und meinem Namen in kyrillisch. Dafür haben sie meinen Reisepass eingescannt, was einen interessanten Hintergrund ergibt und kein Lächeln wegen biometrischem Bild. Die Bibliothek ist wie man es erwartet, also Kunst, Lesesäle und Bücher, es gibt angeblich auch Bücher in anderen Sprachen, das habe ich aber nicht überprüft.

Eine weitere sehr nette Sache an Minks und Weißrussland im Allgemeinen ist die geradezu blitzblanke Sauberkeit. Da liegt kein Papierfetzen auf dem Boden, weder auf der Straße, noch in den U-Bahn-Stationen. Es lagen zehn bis zwanzig Zentimeter Schnee und es kam immer wieder neuer dazu, aber dort schafft man es, jede Straße bis zum Randstein sauber zu halten. Keine Schneehaufen am Rand, kein Matsch auf der Straße oder auf dem Gehsteig, was ich ziemlich beeindruckend finde, wenn man bedenkt, wie gewisse andere Länder, die sich für weiter entwickelt halten, mit Schnee zurecht kommen. Das hängt vielleicht wieder mit dem Kontrast zum schäbigen Manchester zusammen, wo man auf der Straße ständig durch Dreck, Müll und sonstige Flüssigkeiten läuft, aber ich bin immer noch schwer beeindruckt, wie sauber man eine Stadt von 1.8 Millionen Einwohnern halten kann.

Verkehr in Minsk fühlt sich im Auto sitzend ein bisschen chaotisch an, funktioniert aber gut. Fußgänger bleiben an roten Ampeln stehen – was durchaus sinnvoll ist, wenn man heil eine achtspurige Straße überqueren will – und in der Stadtmitte haben sie hübsche Fußgängerampeln mit Countdown in Sekunden bis zum grünen Licht und dann wieder bis zum roten Licht. Die U-Bahn mit zwei Linien funktioniert bestens – erwähnte ich, dass man fast vom Boden essen kann, auch wenn ständig Leute mit vom Schnee dreckigen Schuhen reinkommen?

Die politische Situation in Weißrussland dürfte ja bekannt sein und vielleicht ist das, was ich so toll finde, eigentlich ein Merkmal eines Polizeistaates. Zugegeben, es gibt merkliche Polizeipräsenz auf der Straße und man ist gut beraten, mit ihnen nicht über Politik zu sprechen. Allerdings sind sie ganz hilfreich und nicht weniger unfreundlich als normale Leute. Ich war darauf vorbereitet, nach Reisepass, Visum, Registrierung und weiteren Dokumenten mit meinem Bild gefragt zu werden, bin aber fast enttäuscht, dass das nie passiert ist.

Ein weiteres Abenteuer ist die Sprach- und Schriftbarriere. Man kann von normalen Leuten nicht erwarten, dass sie etwas außer Russisch und Weißrussisch sprechen und man braucht ein fotografisches Gedächtnis, um Schilder zu lesen und wiederzuerkennen, wenn man nicht mit kyrillischer Schrift vertraut ist. Außer einsamen Russisch-Englischen Wegweisern an jedem Ende eines Parks, gibt es sonst nichts lesbares.

Allerdings ist Minsk eine sehr angenehme Stadt, wenn man mit Einheimischen unterwegs ist, mit denen man eine Sprache gemeinsam hat und darüber werde ich in weiteren Einträgen schreiben, also dranbleiben.

Sonntag, 1. März 2009

Notizen aus dem Fernen Osten

Willkommen zurück nach schon wieder zwei Monaten Schweigen, die leider schon fast eine Gewohnheit geworden sind und der Beweis, dass ich keine Guten Vorsätze für das Neue Jahr hatte. Allerdings habe ich etwas besonderes für meine werten Leserinnen und Leser, um das wieder gut zu machen.

Ich habe etwas interessantes zu berichten, nämlich von einer Reise nach Minsk über Neujahr und die folgende Woche. Das ist die Hauptstadt von Weißrussland, das früher Teil der Sowietunion war. Also der Ort, dem nostalgische Zungen nachsagen, dass diese Zeiten dort noch irgendwie weiterleben und den politisch denkendere Menschen als die letzte Diktatur in Europa bezeichnen. Nur als Erinnerung für alle, denen es zu peinlich wäre, zuzugeben, dass das für sie neue Informationen sind. Natürlich weiß ich, dass das Wissen der überwältigenden Mehrheit meiner werten Leserinnen und Leser weit darüber hinaus geht.

Ein ziemlich exotisches und aufregendes Reiseziel also - obwohl es in der Daily Mail Top Ten Liste der Reiseziele 2009 ist - und deshalb habe ich viel zu erzählen. Um meine lieben Leserinnen und Leser nicht zu sehr zu beanspruchen, zu langweilen oder von anderem abzuhalten, kommen die Geschichten in Teilen verteilt auf die nächsten Tage. Also, schaut wieder vorbei, denn es gibt viel zu erzählen von einer sehr angenehmen Reise mit vielen neuen Eindrücken und Anekdoten.

Für heute lade ich hier erstmal die Bilder ab und sage dranbleiben, wenn hier die erste Märchenstunde losgeht, in, sagen wir, drei Tagen.

Minsk


Silichi


Babruysk


Unterwegs


Kultur