Mittwoch, 14. Oktober 2009

Elite fühlen

Elite ist ja mehr so ein Gefühl, aber ich habe die 158 Plätze Unterschied (sagen die Times Higher Education World University Rankings 2009) zwischen meiner vorigen Möchtegern-Elite-Universität und meiner aktuellen Möchtegern-Elite-Universität schon gefühlt.

Nach dieser Einladung zur Gründungs(gedenk)vorlesung zu urteilen ein ziemlich schickes Ereignis: farbiges A5-Hochglanzpapier, das aussieht wie eine Urkunde zum Einrahmen und An-die-Wand-Hängen. Vorlesung von einem Nobelpreisträger, also große Hoffnung auf große Häppchenbeute. Letzteres war enttäuschend, nur Wein vor dem Vortrag und nichts danach. Wobei, mit dem üblicherweise "hervorragendem" Britischen Essen, war das vielleicht sogar ein Plus der Veranstaltung - besser gar kein Essen als der übliche Fraß.

Der Vortrag selbst war gut, wenn auch nicht sehr kontrovers für mich: Patente sind schlecht, Drittmittel leiten Forschung nur in Richtung profitabler Kanäle und das Rennen nach Publikationslisten und absurden Maßstäben für Exzellenz sollte man bremsen. Lustigerweise in starkem Kontrast zur Begrüßung durch die Vize-Kanzlerin, die stolz die neuesten Platzierungen von Manchester in Rankings vorlas und mit mehr Zahlen über Größe und Exzellenz angeben wollte.

Trotzdem ganz angenehm, auch wenn zugegebenermaßen die Häppchen ein paar Plätze weiter unten bedeutend besser sind. Zumindest in seligen Zeiten, als das noch eine Universität war und nicht das peinliche KIT.