Sonntag, 30. März 2008

Peak District II

Weil's so schön war dieses Wochenende also nochmal Peak District. Dieses Mal mit den PhD-Mentoren (ja, sowas gibt es hier), also PhDs im dritten Jahr, die sowas traditionellerweise immer um Ostern herum organisieren.

Also gleicher Zug wie am letzten Wochenende, nur ein Stunde früher und mit Aussteigen zwei Stationen früher. Das Ziel war Kinder Scout, der höchste Berg, wie bereits erwähnt ganze 636m, aber immerhin hat er keinen irreführenden Namen. Allerdings kann er das mit Wind und Regen und ungemütlich mindestens so gut wie ein Erwachsener, was den Genuss der Wanderung etwas trübte. Glücklicherweise wurde es erst nach dem Mittags-Picknick kurz vor dem Gipfel richtig ungemütlich, so dass wir bis dahin zwar keine ungetrübten, aber trotzdem durchaus hübsche, Aussichten hatten.

Ein Randnotiz kommt natürlich auch noch, diesmal betreffend der Pubs in Edale. Das erste davon hat tatsächlich zwei Eingänge, zur “Hikers Bar” und zur “Locals Bar”. Einige Fragen drängen sich auf: was unterscheidet die beiden Bars? Was passiert, wenn man die falsche betritt? Sind Dritte, z. B. Radfahrer, nicht willkommen?

Eine mögliche Erklärung für die Trennung ergab sich dann auf dem Rückweg, denn eine Gruppe Wanderer, die in typisch englischem Wetter über entsprechend schlammige Wiesen gelaufen ist, möchte man nicht überall haben. Das Pub, das wir aufsuchten, wollte keine schmutzigen Schuhe in den Teppich-Bereichen haben. Fair Enough sagt man da, wobei es wohl auch Pubs mit Schildern “Muddy Shoes Welcome” geben soll.

Für alle, die bis hier durchgehalten haben, gibt es nun wie immer die Bilder.

Montag, 24. März 2008

Peak District

Stadt hatte ich genug in letzter Zeit, also heute mal raus ins Grüne: eine Stunde Zugfahrt nach Hathersage im Peak District. Darunter stellt man sich als Mitteleuropäer ein paar mächtige Berge vor, aber enttäuschenderweise ist der höchste “Berg” dort gerade mal 636m hoch (ja, europäische Meter, keine andere absurde Maßeinheit) und wir haben es auf etwas über 400m geschafft. Trotzdem ganz nett und mindestens so windig wie auf “echten” Bergen.

Interessante Begebenheit am Rande: es scheint etwas typisch deutsches zu sein, dass man gekochte Eier zum Picknick mitnimmt. Ich habe das eher zufällig gemacht, aber alle der drei anderen anwesenden Deutschen hatten dieselbe Idee. Dabei waren drei der vier Eier nicht einmal gefärbt, es ist also auch unabhängig von Ostern und wir alle hatten überlegt, wie man am besten Salz mitnimmt. Wir haben uns dann Salz aus einer kleinen Dose, in der man früher (analoge!) Filme aufbewahrt hat, geteilt.

Auch hier wieder am Ende: die Bilder.

Freitag, 21. März 2008

London für Anfänger

Heute mal ein Ortswechsel, ich hätte ein paar Notizen aus London zu bieten, wo ich Mittwoch und Donnerstag verbracht habe. Hin- und Rückfahrt je mit dem Bus (die billigste kurzfristige Möglichkeit) hätten je vier Stunden dauern sollen – tatsächlich war letztere etwas länger, aber insgesamt eher unspektakulär. Auch dort habe ich wieder gemerkt, dass England grundsätzlich ein paar Zentimeter (oder Inch oder welche Einheit dafür angemessen ist) zu kurz für mich ist.Auch das Hostel bot nichts unerwartetes außer einer geänderten Adresse und einem unveränderten Lageplan. Das sagte uns aber erst Mr. Reception (stand zumindest so auf seinem Klingelschild), der auch sonst alle Anzeichen, z. B. Aufkleber, des früheren Hostels wohl als Andenken belassen hatte.

Da ich erst einmal und das in grauer Vorzeit, also vor etwa eineinhalb Jahrzehnten, in London war, habe ich mich auch wegen der Kürze der Zeit auf die Anfänger-Tour beschränkt und hauptsächlich Fotos an wichtigen Orten gemacht. Camden Markets, Piccadilly Circus, Houses of Parliament, Buckingham Palace, St James's Park, Covent Garden, Tower Bridge und Harrod's wären hier die Stichworte.
Ein paar Kommentare zu Leuten kann ich mir natürlich nicht verkneifen, was hauptsächlich andere Touristen trifft, denn normale Leute laufen in London anscheinend eher wenige herum. Interessanterweise stellen die Franzosen wohl die größte Gruppe, gefolgt von Deutschen und Italienern. Nur am Tower hat man den Eindruck, dass die Deutschen dominieren – keine Ahnung, was man daraus für Schlüsse ziehen kann.
Die starke Präsenz von Touristen aus Europa führt dazu, dass das Laufen in Menschenmengen wieder wie inzwischen ungewohnt für mich funktioniert: man weicht nach rechts aus. Da trainiert man sich diesen Instinkt mühsam ab und stößt trotzdem ständig wieder mit Leuten zusammen. Ich glaube ja, dass die Londoner selbst sich so auch auf die rechte Seite haben drängen lassen.

Zuletzt doch noch ein Kommentar zu London im Vergleich zu Manchester. Letzteres kommt einem bei der Rückkehr klein, häßlich und provinziell vor. Und das nicht nur von der Architektur, sondern auch von der Kleidung der Leute gesehen. Die Mädels dort kleiden sich etwas gediegener und haben einen Geschmack, der auch etwas anderes als Minirock zulässt – auch wenn die mittlere Höhe des Rocksaumes im Vergleich immer noch weit höher liegt als in Deutschland.

Genug der Rede, lasst die Bilder sprechen.

Sonntag, 9. März 2008

Denkmäler und Architektur

Heute also auf vielfachen Wunsch ein paar Bilder aus Manchester. Darin: das Alan-Turing-Denkmal, der Briefkasten, der den IRA-Anschlag überlebt hat und ein paar Gebäude in Manchester.

Denkmäler und Architektur

Montag, 3. März 2008

Einheitlich

Die Engländer sind sehr eigen, das weiß man ja. Deutlich sieht man das an den Maßeinheiten, die sind nämlich völlig absurd. Ich habe das mal recherchiert, weil für mich als metrisch erzogenen Kontinentaleuropäer doch einiges mindestens seltsam klingt und die Engländer selbst auch nicht wirklich wissen, was ihre Maßeinheiten sind.

Fangen wir mit den Grundnahrungsmitteln an: die werden in Pint gemessen. Im Pub bestellt man ein Bier in dieser Menge, meine Milch kaufe ich in Plastikflaschen zu 2 Pint. Milch gibt es auch in anderen Vielfachheiten, Bier auch als halbes Pint. Ein Pint sind 568ml, ich habe letztens eine Flasche Ketchup zu 570ml gekauft, scheint also auch irgendwie zu den Grundnahrungsmitteln zu zählen.

Die nächstgrößere Einheit, also z. B. der Gewinn bei einem Pub-Quiz, ist die Gallone. Damit das einfach zu Rechnen ist, entspricht eine Gallone acht Pints. Das sind dann 4,55l. Wer sich mit amerikanischen Maßen auskennt, wird einen Unterschied bemerken, eine amerikanische Gallone sind nämlich nur 3,8l. Das kann jetzt bedeuten, dass die Amerkaner weniger Alkohol vertragen oder eben etwas geiziger sind was die Gewinne angeht.

Beim Kochen oder auf Messbechern findet man nochmal andere Einheiten. Es gibt die Maßeinheit der Tasse, die einem halben Pint entspricht. Dann gibt es noch Unzen, die flüssig 1/20 Pint, oder als Gewicht 1/16 Pfund entsprechen.

Ein Pfund sind aktuell sowohl 1,30 €, als auch 453g. Für das Körpergewicht gibt es hier nochmal eine eigene Einheit, das Stone. Kommt wahrscheinlich aus dem Märchen vom Rotkäppchen, wo der Jäger die Großmutter und Rotkäppchen im Wolf durch ihr Äquivalent in Steinen ersetzt. Wenn man eine genaue Überlieferung des Märchens hätte, wüsste man also, was die beiden wogen. Ein Stone entspricht übrigens konsequenterweise 14 Pfund (18,31 € oder auch 6,53kg).

Zum Schluss noch die Längeneinheiten: die Meile ist in den USA und hier gleich lang, also 1,6km oder auch 1760 Yards. In letzteres passen 3 Fuß, die dann wiederum je 12 Inch sind. Alle diese Einheiten findet man im Straßenverkehr: Entfernungen und Geschwindigkeiten verwenden die Meile, was kürzer als eine Meile ist, wird in Yards angegeben und die Höhe z. B. von Brücken steht in Fuß und Inch, manchmal zusätzlich noch in Meter dran.

Also fassen wir zusammen: es gibt für alles mindestens drei Einheiten, die Umrechnung zwischen je zwei Einheiten ist immer anders. Ich wiederhole mal die Faktoren aus obigem Text: 2, 3, 8, 12, 14, 16, 20, 1760. Wenn man in metrische Einheiten umrechnet, kommt immer etwas völlig krummes raus und die Amerikaner haben teilweise nochmal eigene Einheiten.

Ein positiver Gedanke zum Schluss: wenn man mit diesen Wahnsinn leben muss, bekommt man entweder ein sehr gutes Augenmaß oder ein gutes Gedächtnis und kann extrem gut Kopfrechnen.

Samstag, 1. März 2008

Diplom-Informatiker

Ein tolles Gefühl! Heute hat zum ersten Mal jemand meinen akademischen Grad als Anrede verwendet. Es war zwar die Uni Karlsruhe, aber die müssen es schließlich wissen und ich glaube, ich wäre leicht enttäuscht gewesen, wenn die das weggelassen hätten.

Achja, drin war das AlumniKaTH, das Absolventen-Magazin. Nicht in Hochglanz, sondern matt und mit eher begrenztem Informations- und Unterhaltungeswert. Aber falls jemand für das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) zur Hannover Messe will, ich hätte ein Freiticket von denen zu verschenken.