Freitag, 18. April 2008

Auslandsreise

Ich habe es letztes Wochenende geschafft, das erste Mal ins benachbarte Ausland zu verreisen. Genauer gesagt nach Edinburgh, der Hauptstadt von Schottland. Große Unterschiede gibt es auf den ersten Blick keine, die fahren auch auf der falschen Straßenseite, die Geldscheine sehen fast gleich aus (steht aber Bank of Scotland drauf) und das Wetter ist auch nicht besser.


Der erste Kontakt mit Einheimischen dann in der Fußgängerzone: kaum hatten wir den Reiseführer aufgeschlagen, um herauszufinden, wo man denn etwas zu Essen finden kann, bietet uns eine Frau mit eindeutig schottischem Akzent, aber trotzdem verständlich, Hilfe an. Ihr Tipp war der unterirdische Food Court eines Einkaufszentrums, wo es nur Sandwiches und Fast Food gab. Also die nächste Erkenntnis: kulinarisch sind die Schotten auch nicht besser.

Wenn man von schottischem Essen spricht, muss man natürlich auch Haggis erwähnen. Die Beschreibung (von einer weiteren Einheimischen) klingt wenig appetitlich: man nimmt ein Schaf, gibt das Fleisch jemand anderem, mischt den Rest mit Hafermehl, Zwiebeln und Gewürzen, stopft es in den Schafsmagen und kocht es. Dazu gibt's "neeps and tatties", also Steckrüben und Kartoffelbrei. Das fertige Gericht sieht aber bedeutend appetitlicher aus und das Haggis selbst schmeckt bratwurst-ähnlich, also durchaus akzeptabel. Mehr als akzeptabel ist übrigens schottischer Whisky (man beachte das fehlende e, das wäre dann irischer Whiskey).


Abgesehen von Fressen und Saufen ist Edinburgh eine äußerst hübsche Stadt. Die Haupt-Sehenswürdigkeit ist die Burg auf einem Berg in der Mitte, die aus irgendwelchen Gründen an diesem Wochenende freien Eintritt (sonst £8-£11, also 10-14€) bot, mit entsprechend langem, aber britisch-diszipliniertem, Schlangestehen. Der Rest der Altstadt ist sehr kompakt, hügelig, mit Brücken über tiefer gelegene Straßen. Es gibt auch noch eine New Town (neu heißt hier 200 Jahre), die etwas regelmäßiger und "amerikanischer" angelegt ist. Alles sehr hübsch und wenn man sich umschaut, ist es klar, dass Joanne K. Rowling hier lebt und Harry Potter und Hogwarts erfunden hat.

Eine weitere Empfehlung für Abendgestaltung in Edinburgh: eine Ghost Tour. Die gibt es wohl in verschieden ernsten Varianten, also mit Erschrecken und mit Touren durch Gänge unterhalb der Stadt. Unsere Tour war eine eher lockere Wanderung ohne Erschrecken und übertriebene Dramatik, dafür aber mit einer kompetenten Führerin, die viele nette und einer solchen Tour angemessene Geschichten über Edinburgh zu erzählen wusste.


Also: sehr empfehlenswert und auch der Weg von Manchester nach Edinburgh führt durch hübsche Landschaften, die für sich genommen sicher einen Abstecher wert sind. Doch seien das für heute genug der Worte, hier sind meine Bilder.

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